Dag 28 - Sonntag, 29.09.2024 - NASJONAL TURISTVEG Valdresflye

Abendrot und Morgenrot, wir sind verwirrt. Wenn man der Bauernregel Glauben schenkt, geht das nicht zusammen.
Morgenrot heißt ja eigentlich Schlechtwetter-Bote, wir sind aber guter Dinge, denn die Wetterapp sagt Sonne voraus.
In der Nacht gab es Schnee auf den Höhen. Perfekt. Immerhin haben wir jetzt die Winterreifen nicht ganz umsonst aufgezogen.

Wir wollen heute durch den Schnee stapfen, mal sehen wie lange das kalte Weiß liegen bleibt.
Über Schleichwege fahren wir in Richtung Beistøstolen, dort beginnt der nationale Touristenweg Valdresflye. Gleich hinter dem Ort stoppen wir erstmal, um dort einen kurzen Weg zu laufen. Noch ist hier heute früh kein Mensch hergegangen, wir sind die ersten, die Spuren hinterlassen.

Während wir vorsichtig den kurzen Weg auf die Anhöhe stapfen, ist das Wetter noch super, oben angekommen fallen ein paar Schneeflocken.

Bald wird der Blick auf den Olevatnet frei.

Die Sonne hat sich jetzt endlich den Himmel erkämpft und die Temperaturen gehen über null, so ist es wirklich schön spazieren zu gehen.

Wir beenden den kleinen Hike in Stadtnähe dennoch nach 1,5 Stunden, um die Gegend noch mehr zu erkunden.

Von diesem schönen Standort haben wir einen Blick auf den 1155 m hohen Berg Smørkollen

Die zum Teil glatte Straße schlängelt sich in langen, hügeligen Kurven, mit Panoramablicken auf die Bergipfel des Jotunheimen Nationalparks.

An jedem Viewpoint und/oder Parkplatz bestaunen wir die großartige Landschaft.

Der größte See ist der Vinstre, auf den wir einen wunderbaren Blick genießen. An dessen Ufern führt der Jotunheimvegen, eine 45 Kilometer lange, aus Schotterbelag bestehende, mautpflichtige Hochgebirgsstraße entlang.

Da nicht zu viel los ist, heute Morgen können wir ein paar Bilder von der Straße machen.

Zwischendurch verlassen wir den Wagen länger und erfreuen uns wie die kleinen Kinder am Schnee. Meine eiskalten Füße ignoriere ich dabei erst mal.

Bald haben wir die höchste Stelle mit ca. 1339 Metern des Valdresflye erreicht.
Dieser Parkplatz heißt Steinplassen.
Es ist ein Brauch in den Bergen, Steinhaufen zu errichten, um Wege oder die Eroberung von Gipfeln zu markieren.

K-EV ist winterfest und schaut schick aus, nur dreckig wird er.

Mit seinem klaren grünblauem Wasser umrandet von schneebedeckten Gipfeln ist Gjende als der malerischste See im gesamten Jotunheimen-Massiv.
An seinem Ufern liegen 3 Hütten, im Westen die Gjendebu-Hütte, im Norden die Memurubu-Hütte und im Osten die Gjendesheim-Hütte. Während der Sommersaison sind diese drei durch einen Bootsservice miteinander verbunden.

Die Besseggen Wanderung ist eine wunderbare 14 Kilometer lange Grat-Wanderung, die hier am See ihren Start – und Endpunkt hat. Diese Wanderung muss spektakulär sein. Schreibe ich gleich mal auf meine Liste, dieses Jahr werden wir die aufgrund des bereits einsetzenden Winters wohl nicht in Angriff nehmen.

Einem kurzen Weg folgen wir, um einen schönen Blick auf den See zu haben. Das Wasser erscheint an sonnigen Tagen wirklich in diesem hellen blaugrün. Das kommt durch die Sedimente auf dem Grund des Sees.

Ist das schön hier, das ist wirklich eine ganz wunderbare Gegend, die uns viel Freude bereitet.

Langsam fahren wir die Landschaftsroute, die wir heute nicht ganz fahren, wieder zurück nach Beitostølen. Dort ist inzwischen der Schnee weggeschmolzen.
Was auch echt gut so ist, denn ich habe so arschkalte Füße, die müssen unbedingt ins Warme.

Im Ort schließen wir das Auto an die Ladesäule an und gehen erst mal zum Aufwärmen in den Kiwi Supermarkt.
Das Laden dauert noch, daher drehen wir noch eine Runde im Winterski-Ort.

Dieser Ort gefällt uns nicht besonders. Viel zu voll und sehr touristisch. Beitostølen bieten aber eine gute Infrastruktur, es gibt Hotels, Ferienhäuser, Läden und natürlich den Skilift. Das ganze Jahr durch ist hier Betrieb. Im Winter klar, da fahren die Leute Ski, im Somme wird gewandert.

Etwas ruhiger ist es im Herbst und Frühling, wenn beides noch nicht oder nicht mehr so richtig geht.

Über Nebenstraßen fahren wir jetzt ins Haus zurück, wo wir uns erst mal ans warme Wohnzimmer setzten und einen heißen Tee trinken. Das tut gut.