Dag 18 - Donnerstag, 19.09.2024 - Lodalen - Kjenndal - Høysteinfossen
Von jeder neuen Unterkunft aus gestalten wir unsere Tage anhand der zuvor recherchierten Sights in der Umgebung spontan. Heute fahren wir mal ins Lodalen am See Lovantnet entlang. Dann sehen wir weiter.
Über dem Fluss Stryn und dem Fjord liegt recht dichter Nebel, was die bezaubernde Landschaft in ein mythisches Licht taucht.
Nur die Bergstation hat schon das Glück über den Wolken zu sein.
Kurz hinter Loen beginnt das Lodalen- eine schmale Straße führt immer am Lovantnet entlang. Der Nebel hängt noch tief, was wir ganz wunderbar finden. Die kleinen Inseln geben gute Motive ab.
Noch ohne die Belagerung von Touristen ist es an diesem Morgen möglich, die Straße in aller Ruhe zu fahren. Später werden sich auf diesem Boot die Leute tummeln und über den See fahren. Gerade kaum vorstellbar liegt alles so leise und friedlich da.
Weiter der Straße entlang grasen ein paar Kühe, nicht nur die Wiese, sondern auch die Straße erklären sie zu ihrem Reich.
Widerwillig lassen sie uns passieren.
Allmählich verzieht sich der Nebel und gibt eine wunderschöne Landschaft frei.
Kjenndalbreen
Kurz vor Ende des Sees, an einem Viewpoint ist es möglich die Straße weiterzufahren, ab hier wird eine Maut fällig. Ach, da ist ein Gletscher, dann sehen wir uns den mal an.
Es handelt sich um den Kjenndalsbreen.
Vorher stoppen wir an der schönen Kjenndalstova.
Nach einer weiteren Fahrt auf einer engen, kurvigen Straße haben wir den Parkplatz zum Gletscher erreicht.
Das Tal liegt noch im Schatten, eine schlechte Voraussetzung für gute Fotos. Vorteil, wir haben den Gletscher für uns alleine.
Mit uns kam noch ein Selfie-Couple am Parkplatz an, aber aus einem für uns unerklärlichen Grund haben die sich ohne den Gletscher anzusehen wieder vom Acker gemacht.
Wir drehen uns im Kreis und egal, wo wir hinblicken, stürzen Wasserfälle die Hänge herunter, gigantisch.
Vom Parkplatz führen einige Trampelpfade in Richtung den Kejndalbreen. Schon bald haben wir einen tollen Blick auf das Gletschereis. Der Gletscher ergibt sich in einen reißenden Bach aus eisblauem Wasser, der dann schließlich im Loventnet mündet.
Wir wagen uns näher heran, bis der beeindruckende Gletscher vor uns liegt. Wow richtig cool. Die Stimmung, in diesem Tal, geben die Bilder bei weitem nicht her.
Lange starren wir auf das Wunderwerk der Natur.
Der Parkplatz hat sich nun etwas gefüllt. Time to go.
Lodalen
Mit dem Auto fahren wir zurück zum Viewpoint über den Lovantnet und stellen fest, dass wir hier einen kleinen Weg laufen können. Wir würden gerne an die Stelle gelangen, an der der Wasserfall in den See mündet.
Genau die Stelle finden wir nicht bzw. führt der Weg dort gar nicht hin. Aber oberhalb des Sees finden wir einen schönen Sport zum Verweilen.
Der See Lovatn ist grün, weil er Tonpartikel und Gesteinsstaub enthält, die von Gletschern ausgehöhlt und von Flüssen mitgerissen wurden. Die Gletscher zerkleinern ständig Felsen und Steine. Wenn das Gletscherwasser die Seen und Fjorde erreicht, sieht es grün aus, besonders wenn die Sonne scheint.
Neugierig laufen wir umher, als wir auf dieses rostige Boot stoßen. Anhand von Infortafeln erfahren wir später die tragische Geschichte von diesem Tal.
Im Jahre 1905 und ein zweites Mal 1936 sind große Felsblöcke vom Berg Ramnefjell in den See Lovatnet gestürzt. Die dadurch entstandene Flutwelle zerstörte die Dörfer Nesdal und Bødal. 135 Menschen verloren ihr Leben. Die Menschen im inneren Nordfjord werden die Jahre immer mit den Katastrophen von Lodalen in Verbindung bringen.
Das Kreuz auf dem Berg soll an die Tragödie erinnern.
Auf dem grünen See gleitet nun das erste Ausflugsboot daher.
Bødalen- Høysteinfossen - Bødalsbreen
Der Tag ist noch jung, daher fahren wir nun in Richtung Høysteinfossen auf einer weiteren Mautstraße. Immer entlang des Bødalselva, der uns auf seinem weiteren Verlauf spektakuläre Wasserfälle präsentiert.
Extrem begeistert sind wir von dem Spiel der Natur, wie geil ist das denn hier, bitte?
Der erste Wasserfall ist der Høysteinfossen.
Tosende Wasserfälle, bunte Bäume, hohe Berge, das ist kaum auszuhalten schön.
Am Ende der Straße finden wir den nicht weniger schönen Huldrefossen.
Wir stellen den Wagen auf dem leeren Parkplatz ab und sehen uns zu Fuß weiter um.
Überwältigend ist der Anblick in jede Himmelsrichtung. Mit offenem Mund stehen wir herum und können so viel Schönheit, kaum ertragen.
Wie blau das Wasser ist!
Was sagt uns das blaue Wasser? Richtig, hier muss ein Gletscher sein. Schlauer werde ich beim Blick auf die Karte.
Weiter hinten an einem See liegt doch tatsächlich noch ein Gletscher, der Bødalsbreen.
Alle Gletscher gehören zum Jostedalsbreen National Park.
Der Jostedalsbreen-Gletscher ist die größte Eiskappe auf dem europäischen Festland und die größte weiße Fläche, die man auf der Karte von Norwegen sehen kann.
Diese Gletscher machen fast die Hälfte der Fläche des Nationalparks aus.
Folgen wir mal dem Pfad und lassen uns überraschen.
Unweit vom Parkplatz liegt ein Hüttendorf.
Über die Brücke, dann folgen wir einem schmalen Weg durch Birkenwäldchen.
Wow, wie geil ist das denn bitte. Atemberaubend ist der Blick auf den Bødalsbreen.
Freudig auch über den Zustand, dass wir das Naturschauspiel ganz für ganz alleine haben, knipsen wir wie wild, um den Augenblick festzuhalten.
Wir legen die Kameras dann weg und gucken einfach nur und staunen. Ganz klein kommen wir uns vor.
Bald treten wir den Rückweg an. Halt – noch zwei Blicke zurück.
Irgendwann schaffen wir es und drehen uns nicht mehr um. Laufen zurück zum Auto.
Auf dem Rückweg können wir nicht anders und lichten den Kia noch mal vor einem Wasserfall ab.
Langsam fahren wir am Lovatnet zurück in Richtung Loen.
Die Kirche, nicht mehr im Nebel, sondern im goldenen Abendlicht.
Mit dem letzten Licht kommen wir in Stryn an, dort verziehen wir uns in die Hütte und verbringen einen gemütlichen Abend.
Was für ein Tag, dieser Tag gehört mit zu den Schönsten der ganzen Reise.
Sights: | Lodalen, Kjenndal, Høysteinfossen, Bødalsbreen |
Schritte: | 26.847 |
Lauf-Kilometer: | 16,68 |
Höhenmeter: | 80 |
Fahr-Kilometer: | 78 |