Dag 16 - Dienstag, 17.09.2024 - Tafjord - (Wanderung zum Kallskaret)
Das Wetter ist heute früh nicht wirklich schön, leichter Regen ist angesagt, später soll es besser werden. Trotzdem wollen wir die geplante Wanderung schon früh in Angriff nehmen.
Auf allen Apps finde ich diese Wanderbeschreibung nur von der Herdal Seite her. Dazu müssten wir aber erst mal nach Eisdal mit der Fähre fahren, von dort aus nach Norddal, auf die Mautstraße nach Herdal und schließlich dort dann die Wanderung zu starten. Wäre das die bessere Option?
Keine Ahnung? Wir machen es so wie von mir geplant.
Kurz hinter Tafjord stellen wir den Wagen ab, dort gibt es einen gut sichtbaren Wanderweg, und sogar ein Schild.
So ganz falsch war meine Idee wohl nicht.
Man beachte, das Schild ist rot, die Wanderwege sind in 4 Farben eingeteilt.
- Schwarz: sehr schwierig
- Rot: schwierig
- Grün: Mittel
- Blau: leicht
Die Wanderung von gestern zum Blahornet war blau.
Zuerst ist der Weg eben und leicht, aber das ist oft so am Anfang des Trails.
Der Pfad wird schmaler und ist zugewachsen.
Schon bald haben wir Probleme, die roten Markierungen zu finden. Es geht beharrlich aufwärts. Unter Bäumen durch, über Bäume drüber, je nachdem wie man kann.
Drunter durch ist für uns die beste Methode.
Wir erreichen nach einigen Strapazen eine Lichtung auf 307 Metern. Unser Ziel ist in Sichtweite, da ganz oben sehen wir einen Hoodoo – da wollen wir hin.
Kurz durchatmen, weiter gehts.
Unbeirrt laufen wir bergauf, über Stock und Stein, durch Schlamm und Bäche. Teils ist der Weg nicht passierbar, dann heißt es: Umweg suchen.
Haben wir die eine Herausforderung gemeistert, kommt die nächste – ein Geröllfeld. Der Hoodoo rückt näher.
Das Ziel in greifbarer Nähe setzten wir vorsichtig einen Fuß vor den anderen, balancieren über die spitzen Steine, nur nicht umfallen.
Das erste und zweite Geröllfeld schaffen wir gut, obwohl die Steine spitz, wacklig, bemoost und glitschig sind. Den Gedanke, dass das auch der Rückweg ist stellen wir erst mal hinten an.
Ein Blick zurück nach unten in den Tafjord.
Wo wollen wir denn eigentlich hin?
Kallskaret naturreservat
Ist ein Gebiet in dem Eklogiten im Wechsel mit anderen Gesteinsarten vorkommen. Dieses Gestein formte eine unverwechselbare Landschaft.
Wenn wir dieses Geröllfeld meistern sollten, ist der Weg nicht vorbei, nein dahinter steigt es erst richtig an. Das ist definitiv zu Recht ein roter Wanderweg.
Wir geben alles, aber das Gefühl: Einen Schritt vor, zwei zurück zu machen – verbreitet sich.
Die Sorge vor dem Abstieg kommt hinzu. Schon jetzt sind wir etwas mehr als 2 Stunden für ca. 2,5 Km unterwegs.
Eine kurze Rast – dann die Entscheidung: Wir geben auf.
Das ist hier wirklich hart und wir sind ja nicht mehr die Jüngsten, sich zu verletzten wäre fatal – nein das muss nicht sein. Aufgabe ist hier keine Schande.
Wir sehen den Hoodoo, wo wir hin möchten, aber es ist zu weit oben für uns, vor allem eben bei dem feuchten Wetter.
Wie schon vermutet, ist der Abstieg kein Spaß. Angestrengt und voll konzentriert geht es retour über die Geröllfelder und durch das Gestrüpp.
Die Unterquerung der Bäume ist noch die leichteste Übung. Bald packt auch Mario seine Kamera in den Rucksack.
Nach 5 Stunden und 16 Minuten haben wir endlich das rettende Auto erreicht. In dieser Zeit haben wir nur 5,58 km zurückgelegt, 515 Höhenmeter überwunden und die hatten es in sich.
Im Auto ruhen wir uns aus, essen was und entledigen uns der Regenhosen.
Zakariasdamm
Den Damm in Taford würden wir gerne sehen, wenn Wasser vom Zakariasvatnet abgelassen wird, dann gibt es einen tollen Wasserfall.
Leider ist das heute nicht der Fall.
Entschädigung ist der Wasserfall, der direkt daneben entlang strömt.
Auf dem Damm angekommen dröhnt über uns ein Hubschrauber. Ob Wasser abgelassen wird?
Nö, leider nicht.
So interessant ist der Damm dann nicht. Auf meiner Liste ist ein weiter Wasserfall verzeichnet, und zwar der Muldalfossen auf der anderen Seite des Tafjordtunnels.
Vom Parkplatz aus sehen wir zwar schon, dass der Wasserfall nicht einer der wasserreichsten ist, dennoch haben wir Lust, bei dem mittlerweile wunderschönen Wetter, zu wandern.
Der Weg führt über Serpentinen den Berg hinauf. Welch eine Wohltat auf einem gekennzeichneten, einfachem Weg zu laufen.
Oben angekommen ist der Wasserfall, wie erwartet spärlich.
Auf einer Bank lassen wir uns die warmen Sonnenstrahlen aufs Haupt scheinen.
Nach einer Weile treten wir den Rückweg ins Tal an.
Da wir morgen abreisen, laden wir in Valldal nochmal das Auto.
Auf dem Weg ins Haus zurück, begleitet uns ein wunderschön gefärbter Abendhimmel.
Sights: | - |
Schritte: | 25.914 |
Lauf-Kilometer: | 15,14 |
Höhenmeter: | 515 |
Fahr-Kilometer: | 97 |