Dag 15 - Montag, 16.09.2024 - Blahornet, Norddal und Herdal

Die gestrige Wanderung hat uns super gut gefallen. Der Sinn steht nach Wiederholung.
Blahornet ist das heutige Ziel. Dieser Berg befindet sich hoch über dem Ort Eisdal. Um dort hinzugelangen, nehmen wir die Fähre.
Der Parkplatz befindet sich schon einige hundert Meter über der Stadt, dass der Anstieg nicht ganz so lang wird.

Zu Fuß geht es noch ein Stückchen höher, schließlich liegt der Gipfel auf ca. 741 Metern.

Hauptsächlich laufen wir über matschigen Untergrund, rechts und links wächst üppige Vegetation aus Blaubeeren, Preiselbeeren und anderem Gestrüpp. Zwischendurch stehen große Birken oder Eichen herum.

Bald erreichen wir einen See: Klistivatnet, diesem passieren wir am rechten Ufer. Ach schön, es gibt Boote und Hütten, tolle Gegend. Idylle pur.

Nachdem wir den See hinter uns gelassen haben, steigt der Weg um einiges an. Die Häuser werden immer kleiner.

Hinter der nächsten Kurve verschlägt uns die Aussicht auf den blauen Fjord den Atem. Innehalten, genießen.

Ab jetzt wird der Weg zur Kletterpartie. Ich muss die Kamera wegpacken, die Hände werden benötigt. Das macht Spaß, wie eine Bergziege den steilen, rutschigen Abhang hochzuklettern.

Wir hangeln uns an Bäumen entlang, ziehen uns an vorstehenden Steinen hoch, es ist anstrengend, aber extrem cool.

Die letzten Meter kosten Zeit. Da ist er endlich, der Gipfel. Leider verschandelt mit einem Sendemast. Dafür haben wir perfekten Empfang und können Bilder um die Welt schicken.

Die Aussicht ist grandios. Mächtig stolz sind wir es so weit geschafft zu haben.

Jetzt sind wir gespannt auf den Rückweg. An einer der letzten Anhöhe sehen wir zwei Frauen auf uns zukommen.
Wir würden gerne wissen, ob sie es wagen, den steilen Abgang herunterzuklettern, um sie eventuell vorzuwarnen.
Wo wir hochgekommen sind, hinunterzugehen, halten wir für sehr gefährlich.
Zudem wollten wir die Wanderinnen fragen, wie der Aufstieg von der Seite her war. Die beiden meiden eine Begegnung weiträumig, sie gehen nicht mal mehr auf dem Weg. Kontakt unmöglich. Das waren wohl wieder Deutsche im Zeugenschutzprogramm.

Klar, wir gehen auch gerne allein in der Natur, aber gegen einen kleinen Plausch, wenn wir Menschen treffen haben wir auch nichts einzuwenden. Nicht so bei 80 % der anderen, vor allem Deutschen, die wir so gesehen haben.

Der Abstieg stellt sich als easy-peasy heraus, wir sind froh, diese Richtung für den Rundweg gewählt zu haben. Ratzfatz am wieder am Auto zurück, stellen wir fest, dass ein deutsches Auto neben uns steht. (Jetzt wird uns eben das Verhalten der beiden Frauen klar).

Picknick wäre super, dazu nehmen wir am Tisch am Wanderparkplatz platzt.

Mal sehen, wann die beiden Frauen zurückkommen? Sollten die den Kletterweg nehmen, dauert es, wenn nicht, sind sie sicher in den nächsten 20 Minuten zurück.
Sie kommen tatsächlich nach 15 Minuten zurück. Sie verschwinden ohne einen Gruß oder Wort in ihrem Auto und fahren sofort los.
Merkwürdige Spezies.

Wir genießen die Sonne und futtern uns an den belegten Brötchen satt, bevor wir den Rest des Tages fortsetzten.

Von Eisdal folgen wir der Straße, die unmittelbar am Fjord entlang führt, in Richtung Norddal.

In Norddal steht eine kleine süße Kirche, es gibt einen Bootshafen.

Spontan entscheiden wir uns, die Mautstraße in Richtung Herdal zu nehmen. Was uns erwartet, wissen wir nicht, Überraschung.

Umso erfreuter sind wir von dem Idyll.

Schafe und Ziegen weiden unter einem fantastischen Bergpanorama, zwischen kleinen, roten und hölzernen Hütten. Ach, wie schön. Gleich kommen Heidi und der Peter ums Eck.

Jetzt haben wir ein Problem, die Ziegen sind auf der anderen Seite der Brücke, da wollen wir gerne hin. Alle Tiere stehen dicht am Gatter, das wir öffnen müssen. Was nun?
Wir versuchen es mit der altbewährten Methode: “Vamos, Vamos”, es stellt sich raus, die Ziegen sprechen Spanisch.
Ein wenig zumindest. Sie weichen zum Teil, wir drücken uns an ihnen vorbei.
Jetzt sind wir auf der anderen Seite, dort laufen wir ein Stück in Richtung der Berge.

Leider hat es um diese Uhrzeit keinen Zweck mehr, eine zu lange Wanderung zu starten. Wir wissen auch gar nicht, wie lang die Fähre fährt. Schlecht vorbereitet.

Schade. Das Gebiet braucht unbedingt einen Stern, eventuell für morgen?

Nachdem wir eine Weile herumgelaufen sind, fällt uns ein, dass wir ja wieder bei den Ziegen vorbeimüssen. Wie praktisch, dass jetzt wirklich “Heidi” da ist, die die Ziegen herbeiruft. Nein, rufen muss sie die Tiere nicht, die kommen freiwillig. Einige Geissen können kaum laufen, so dick sind ihre Euter.
Auf dieser Alm werden die Ziegen für den berühmten norwegischen Braunkäse gezüchtet.

Nach dem kleinen, tierischen Abenteuer düsen wir die Schotterstraße zurück.

Im Ort haben wir wieder Empfang und stellen fest, dass wir uns wegen der Fähre keine Sorgen machen müssen, daher verweilen wir noch im Ort Norddal.

Nachdem wir einen Wasserfall und Obstbäume bewundert haben, fahren wir an den Fjord.

Kurz nach 18 Uhr fahren wir auf die Fähre nach Linge.

Bei leichtem Regen düsen wir zurück in die Unterkunft.
Am Abend recherchiere ich eine Unternehmung für den morgigen Tag, stoße auf das Kallskaret Naturreservat.

Theoretisch kann man in Tafjrod starten und von dort aus nach Herdal, wo wir heute waren, laufen. Theoretisch, weil es natürlich immer nur bergauf gehen würde und Hin und Zurück dann zu weit werden würde.

Kallskaret liegt zwischendrin und laut den Bildern muss es dort wunderschön sein.
Ich plane für morgen eine Wanderung dorthin.


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Sights: Herdal, Norddal
Schritte: 21.953
Lauf-Kilometer: 13,10
Höhenmeter:  296
Fahr-Kilometer: 76