Dag 6 - Samstag, 07.09.2024 - Auravegen - Dyratjønne - Sjongosen - Elchsuche

Der Nebel hängt wie auch schon gestern über dem Gudbrandsdalslågen, dem 204 kilometerlangen Fluss, der sich durch das Tal schlängelt und bei Ringebu in den Losna mündet.
Wir werden heute im Wandergebiet am Auravegen/ Skamsdalsvegen einen Trail laufen.
Auf diese Mautstraße biegen wir von der E 136 kurz nach Lesja ein und folgen dieser bis zum Ende.

Über dem Fluss Jore, der aus den Bergen ins Tal fließt, hängt auch noch der Nebel, was ein wunderschönes Bild abgibt.
Am Ende der Schotterstraße treffen wir auf einen schon gut gefüllten Parkplatz. Es ist Samstag und das Wetter ist einfach genial, sodass viele Leute zum Wandern gehen. Die Norweger lieben ja eh ihre Natur und viele haben in den Bergen eine Hütte.

Wanderfertig gekleidet sind wir schon, sodass wir fix aus dem Auto springen und über die Brücke laufen, die noch im Schatten liegt.

Der breite Fluss Jore, zum Glück hat sich hier der Nebel schon verzogen.

Zuerst laufen wir am Fluss entlang auf einer feuchten Wiese, bald wird der Weg steiniger und stiegt moderat an.

Die Aussichten auf die umliegenden Berge sind grandios. An über Steine durch Bäche Balancieren kommen wir auch heute nicht herum. Das macht großen Spaß.

Das Tal liegt bald hinter uns und wir haben ein Hochplateau erreicht.

Bevor wir die Anhöhe auf der anderen Seite wieder absteigen, haben wir eine schöne Begegnung mit einer Schafsherde. Neugierig kommen sie immer näher. Die feuchten Nasen möchten wir dann doch nicht spüren, daher bewegen wir uns aus der zuvor verharrenden Position.

Stetig geht es bergab, bis wir vor einem sehr breiten Fluss (Tverråi) stehen. Und nun?
Wie doof sind wir denn? Ausgerechnet heute haben wir unsere Wasserschuhe im Auto vergessen, Mist.
Bisher gab es über jeden Fluss eine Brücke oder Bretter, diese suchen wir mal. Möglich wäre es schon über die Steine zu springen, aber sie sind schon sehr weit auseinander und das Wasser, würden wir denn hereintreten, wäre tiefer als meine Wanderschuhe

Wir folgen dem schmalen Weg am reißenden Bach entlang, zu der Stelle, auf der auf meiner Karte ein Überweg eingezeichnet ist.
Hier ist keine Brücke, keine Bretter und zu breit zum Springen ist es allemal.
Da die Sonne so schön scheint und uns dieser Stelle gut gefällt, legen wir erst mal die Rücksäcke ab, machen wir paar Bilder und essen unsere Brötchen.

Erstaunt entdecke ich, während wir da sitzen, über der ca. 1,5 Meter breiten “Schlucht” einen Ring, an dem eine Kette befestigt ist. Ist das jetzt deren Ernst? Soll man sich da über den Fluss hangeln?

Nö, nicht mit uns. Bei dem Versuch ein Foto davon zu machen wäre ich schon fast abgestützt.

Eine Frau, fett mit Rucksack bepackt, stößt zu uns, sie sucht offensichtlich auch die Brücke. Ich mache sie auf die Kette aufmerksam, auch sie verzichtet.

Wir chillen noch eine Weile und gucken uns noch mal um, ob es noch eine andere Möglichkeit gibt, den Bach zu überqueren.

Oberhalb wird der Bach noch mal breiter. Unterdessen beobachten wir, dass die junge Frau ganz unten über die Steine balanciert. Sie hat es geschafft, ob nun mit nassen Füßen oder ohne, keine Ahnung.
Wir entschieden, dass wir den Weg jetzt beenden, für uns macht es keinen Unterschied, da wir ja kein Ziel haben.

Wieder bei den Schafen vorbei, und schon bald sind wir zurück am Parkplatz, der jetzt aus allen Nähten platzt. Anscheinend sind alle anderen einen anderen Weg gelaufen, denn wir haben außer der jungen Frau nur 3 andere Leute getroffen. Letztere waren ein Bauer mit seinen Söhnen, die die Schafe eintreiben wollten.

Das Gebiet wollen wir noch weiter erkunden, daher fahren wir nur den Skamsdalsvegen zurück und biegen in Richtung Sjongsosen ab.
Dort halten wir erst mal am nächsten Picknickplatz, stellen unsere Stühle auf, setzen uns in die Sonne und machen die Augen zu.

Nach der ausgiebigen Pause folgen wir weiter der Seenlandschaft bis zum größten der Seen, dem Sjongsvatnet.

Am See fühlen wir uns wieder fit und beginnen einen weiteren Hike. Dieser führt am Fluss Sørhellåi entlang. Schon bald erreichen wir einen wunderschönen Wasserfall, der gar nicht auf der Karte verzeichnet ist, umso mehr sind wir erfreut.

Wunderschön ist es hier, vor allem weil wir wieder mal alleine sind, einfach herrlich. Wir laufen eine Weile vor uns hin, bis wir zu einer Brücke kommen.

Besonders vertrauenswürdig ist das Konstrukt jetzt auch nicht, aber wir wagen es.

Schon bald wird dieser Weg extrem matschig und unwegsam, dann kehren wir eben um, es ist es schon 17 Uhr vorbei. Noch mal kurz zum Wasserfall.

Zum Abschluss für diese Region und des wunderschönen Tages gehen wir noch an den See.

Der Hunger treibt uns jetzt heimwärts, noch kurz düsen wir in Lesja bei der Kirche vorbei, was wir uns schon am ersten Tag vorgenommen hatten.

Da wir jetzt schon am Fluss sind, wo die Elche zu finden sein sollen, unterdrücken wir den Hunger noch eine Weile und fahren ganz langsam am Ufer entlang, den Blick immer ins Gebüsch gerichtet.

Was entdecken wir nicht? Richtig, Elche.

Aber welche eine Überraschung.

Diese Sau ist mit ihren Ferkeln ausgebüxt, sie läuft panisch hin und her. Die kleinen sind unglaublich süß, am liebsten will ich eins einfangen.

Auch die Kühe gucken neugierig, was wir hier zu tun haben.

Keine Spur von Elchen weit und breit.

Jetzt fahren wir zu unserem Haus zurück, kochen was und legen die Füße hoch, das war ein wunderschöner ereignisreicher Tag.

Sights: Sjongosen, Lesja Kirche
Schritte: 28.439
Lauf-Kilometer: 12,21
Höhenmeter:  242
Fahr-Kilometer: 86

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