Día 22 - 21.05.2024 - Fahrt nach Pido

Sunrise: 06:48   Sunset: 21:38

Wir verlassen die wunderschöne Region rund um die Parks (Parque Natural de Somiedo und Parque Natural de Babia y Luna). Wir hatten eine wunderbare Woche, auch wenn das Wetter nicht immer auf unserer Seite war.
Die Fahrt setzt sich nach Osten fort, wo wir heute am Nachmittag zu den Füßen des Picos de Europa Nationalparks eine Unterkunft beziehen werden.

Auf dem Weg passieren wir die Talsperre, Embalse de los Barrios de Luna ein zweites Mal.

Unser Weg führt uns an der Talsperre vorbei in die Berge.

Fantastisch ist der Blick auf die gewundene Landstraße LE-473.

In La Pola de Gordón an der Santuario de Nuestra Señora del Buen Suceso legen wir einen Stopp ein.

Der Blick auf die Iglesia de San Vicente Mártir, wie sie durch die Bäume lugt, hat was. Ein Grund aus dem Auto zu springen.

Im Colle wollen wir uns die Füße vertreten. Versteckt an einer unscheinbaren Bauernstraße liegt der schöne Wasserfall.

Im selben Ort lebt eine Hundefamilie in der Kanalisation. Als wir Fotos machen, fragt uns der Bauer, ob wir einen haben wollen. Nö, nicht so gerne.

Einen Ort weiter in Sotillos de Sabero fällt uns das Gebäude einer Miene am Straßenrand auf.

Die Mine in Sotillos de Sabero ist eine historische Kohlegrube im spanischen Bergbau-Revier. Die Grube liegt in der Provinz Palencia, Region Kastilien und León.

Dieser wichtige Industriestandort produzierte hochwertige Kohlen, die für den industriellen Verbrauch verwendet wurden. Die Förderung begann im 19. Jahrhundert und dauerte bis ins 20. Jahrhundert an.

Heute ist die Mine stillgelegt, aber es gibt noch einige Überreste der ehemaligen Mineninfrastruktur, wie zum Beispiel die Abbaureste und die Verwaltungsgebäude. Die Region um Sotillos de Sabero ist reich an Natur und Geschichte, mit vielen Wanderrouten, Seen und Landschaften, die erkundet werden können.

Schon bald erreichen wir die Stadt Riaño. Diese liegt an der gleichnamigen Talsperre. Zuvor stoppen wir an der Ermita de Quintanilla.

Vor der Brückenüberquerung parken wir den Wagen. Hier ist die Touristenanzahl deutlich höher als an den anderen Ort, wo wir bisher waren. Auch einige deutsche und britische Wohnmobile stehen in den Parkbuchten. Ende Mai beginnt ja wohl die Ferienzeit.

Der See entstand 1981, als die Talsperre Riaño errichtet wurde, um den Wasserbedarf für die Industrie und die Landwirtschaft zu decken.

Die Talsperre Riaño ist etwa 2,5 Kilometer lang und 0,5 Kilometer breit. Der See hat eine Wasserfläche von etwa 1,3 Quadratkilometern und ein Volumen von etwa 25 Millionen Kubikmetern. Er wird durch den Fluss Riaño gespeist

Die Landschaft um die Talsperre – ein Labyrinth von Möglichkeiten, in dem man sich verlieren kann. Wir haben leider nicht genug Zeit, um diese Wege zu erkunden. Diese Ecke wird vermerkt für weitere Reisen. Auch wenn es auf dem Parkplatz an der Talsperre belegter war als anderswo, treffen wir auf dem kurzen Spaziergang keinen Menschen.

Es geht nun über die Brücke, die uns näher an den Nationalparks heranführt.

Zwischen Portilla de la Reina und Llánaves de la Reina durchfahren wir das Valdeón-Tal.
Das Tal liegt in einem Seitental des Río Cares und wird von den Picos de Europa begrenzt. Es hat eine Länge von etwa 20 Kilometern und eine Breite von etwa 1-2 Kilometern.
Eine schmale Straße, zwischen den Bergen, immer am Fluss entlang. Möglichkeiten zum Anhalten gibt es wenige. Ihr müsst mir jetzt glauben, dass es dort ziemlich schön ist.

In Llánaves de la Reina ist mehr Platz. Der Ort hat eine lange Geschichte und ist bekannt für seine romanische Kirche, die Santa María del Castillo. Die Kirche stammt aus dem 12. Jahrhundert und ist eines der wichtigsten architektonischen Denkmäler in der Region.

Nachdem wir den Ort hinter uns gelassen haben, ist die Landschaft wieder offener und wir gewinnen an Höhe. Unsere Münder stehen offen, weil wir von den Bergen megageflasht sind. Egal, wo wir hinsehen, es ist traumhaft schön. Wir haben die Picos de Europa erreicht. Die Grenze zu Kantrabien überfahren wir bei San Glorio. Um die Aussicht in vollen Zügen zu genießen, fahren wir mal eine kleine Straße hinein in Richtung Collado de Llesba.
Bombastisch schön.

Auf einem Hügel, den wir zu Fuß erklimmen, steht erhaben der Bär. Monument to Oso Pardo.
Das Denkmal wurde 2002 errichtet, um den Braunbären zu ehren, der eine bedrohte Art ist.

Die Statue, ein riesiges, lebensgroßes Abbild des Braunbären, ragt wie ein monolithischer Wächter über uns.

Das Denkmal wurde vom spanischen Bildhauer Carlos Alonso geschaffen, der sich bemühte, Aufmerksamkeit auf das Schicksal des Braunbären zu lenken, das von Habitatverlust, Jagd und Klimawandel bedroht ist. Die Skulptur ist nicht nur ein Tribut an das Tier, sondern auch eine Erinnerung an die Notwendigkeit, sein natürliches Habitat zu schützen.

Glücklich, diesen Anblick erleben zu dürfen, schauen wir eine ganze Weile in die Ferne.

Als wir dort standen und in die Weite der Bergwelt blickten, verspürte ich ein Gefühl der Zufriedenheit über unseren kleinen Umweg.

Irgendwann wird die Ruhe durch an eine heranfahrende Gruppe Motorräder gestört und wir machen uns vom Acker.
In Serpentinen geht es wieder abwärts, bis nach Vada. Schließlich haben wir Potes erreicht, das ist der größte Ort, indem wir nun unsere Einkäufe erledigen.

Einkäufe beim Lupa sind schnell erledigt, die letzten 20 Minuten nach Pido stehen bevor. Dort kommen wir gegen 17:00 an. Heute empfängt uns die Gastgeberin nicht, wir haben eine Wegbeschreibung und den Code für die Türe erhalten.

Das Auffinden der Unterkunft gestaltet sich wirklich als Herausforderung. Ich muss Aussteigen, zu Fuß durch die Gassen in Pido irren und die Bilder vergleichen. Was eine zweite Schwierigkeit darstellt, ist das Parken an der Unterkunft. Denn das Häuschen liegt mitten in Pido an einem Hang mit 80 % Steigung.
Deutliche Spuren, dass hier schon etliche Autos aufgesetzt sind, sind auf der Straße zu sehen.
Das kann ja was werden.

Wir versuchen eine Anfahrt von oben. Da klappt einigermaßen, das Auto steht jetzt auf dem Parkplatz. Mario hat jetzt die Aufgabe, das Gepäck den Abhang runter zu rollen.

Allerdings werden wir entschädigt, denn die Unterkunft ist wieder richtig schön.

Mario plagt sich mit dem Gepäck, ich räume die Lebensmittel ein und inspiziere die Betten. Passt alles. Wir haben sogar zwei Bäder.

Der Abendspaziergang steht an. Direkt hinter dem Dorf beginnt der Nationalpark.

Wir laufen so vor uns hin an ein paar Bauernhöfen vorbei. Plötzlich stehen sie da, 8 massive Mastiffs und andere große Hunde. Aggressiv bellen sie uns an, laufen auf uns zu. Oh Gott, ich mache mir gleich in die Hose, klammere mich an Mario fest. Bloß keinem in die Augen gucken.

Hatten wir uns in San Emiliano schon an Hunde gewöhnt – nö, das ist noch mal eine andere Liga hier. Wir versuchen, Ruhe zu bewahren. Nicht so einfach. Augen zu und durch.

Eigentlich wollten wir den Wanderweg laufen, der genau an diesem Hof beginnt, das würde aber heißen wir müssen an dieser Stelle wieder zurück.

Nein, ich bin froh, wenn wir hier lebend herauskommen.

Die Tiere, die die Hunde beschützen sollen, sind sogar hinter einem Zaun, wir können gar nicht nachvollziehen, warum diese vielen Hunde nötig sind.
Wahrscheinlich war es einfach eine unkontrollierte Vermehrung und jetzt kümmert sich keiner mehr um sie.

Ohne unsere Angst zu zeigen, ziehen wir in große Schritten vorbei. Wir werden angeknurrt und angebellt, aber richtig nah kommt uns zum Glück keiner.

Geschafft. Zu allem Überfluss fängt es noch an zu regnen. Da wir auf keinen Fall noch mal zurückwollen, laufen wir eine große Runde an der Straße entlang zum Haus zurück und werden dabei pitsche-patsche nass.

Natürlich haben wir vor lauter Schiss keine Bilder von der großen Hundegruppe gemacht.

Wir sind wieder im Haus, wo die warme und willkommene Atmosphäre wartet. Die nassen Sachen hängen wir zum Trocknen auf. Dann schieben wir eine Pizza in den Ofen und lassen das Aroma von schmelzendem Käse und frischem Tomatensauce die Luft erfüllen. Während wir darauf warten, dass sie gar ist, entspannen wir uns.
Den Rest des Abends chillen wir im gemütlichen Wohnzimmer.


 class=

Wetter: sonnig bis 19° - Regen am Abend
Sights / Orte: Embalse Barrios de Luna, Monument to Oso Pardo
Spaziergänge und Wanderungen / Kilometer: Spaziergang Pido (3,5km )
Schritte: 14.982
Strecke / Kilometer: San Emiliano - Pido - ca. 208 km