Día 10 - 09.05.2024 - Wandern in Taramundi

Sunrise: 07:11   Sunset: 21:37

Ab heute können wir uns ganz der waldigen Gegend widmen. Dem ein oder anderen Leser wird jetzt eventuell langweilig uns auf unseren Waldwanderungen zu begleiten. Da müsst ihr jetzt durch oder scrollt eben schnell weiter.

Die kommenden Bilder sind mehr Dokumentation als Kunstwerke, einer für uns sehr entspannte, wunderschöne Woche.
Wir starten bei sonnigem, warmen Wetter in Richtung Taramundi.

Taramundi ist Teil des Valle del Turca, einem kleinen Tal an der westlichen Grenze des Kantabrischen Berges im Grenzgebiet von Asturien und Galicien. Der kleine Ort hat 3910 Einwohner und verfügt über das berühmte Messermuseum. (Museo de Cuchilleria).

Taramundi – Der Name klingt einfach toll, wie ich finde.

Am frühen Morgen parken wir den Lync auf einem der kostenlosen Parkplätze es Ortes. Die frühe, leere Stunde nutzen wir direkt aus, um einen Blick in die, mitten im Biosphärenreservats Eo River liegende Kleinstadt, zu werfen.

  Ruta del Aqua

Die heutige Wanderung führt uns tief in das Tal des Río Turia.
Das Museo de los Molinos de Mazonovo liegt im Tal des Flusses.

Das Museum hat zu dieser frühen Stunde noch nicht geöffnet. Der Blick von außen reicht uns für die Entscheidung, dass sich mehr für uns eh nicht lohnen wird. Wir folgen den Schildern und somit dem Wasser: Ruta del Aqua.

Schon bald flanieren wir durch einen schönen grünen Wald.

An diesem wunderschönen Platz könnten wir schon gleich eine Pause einlegen. Noch sind wir natürlich nicht aus der Puste. Diese schönen Picknickplätze laden eventuell auf dem Rückweg zu einem Picknick ein, mal sehen.

Nach einem halbstündlichen Waldspaziergang geht es rechts zum Cascada de la Salgueira.

Der Pfad wird schmaler und folgt immer dem Rego la Paredal. Geflasht von soviel Schönheit wird jeder Meter des reißenden Baches abgelichtet. Wie im Regenwald, so grün und saftig.

Die kleinen Wasserfälle werden mit dem Anstieg schneller.

Nach ca. 20 Minuten haben wir den Haupt-Wasserfall erreicht.

Der Cascada de Salgueiro liegt in voller Schönheit vor uns. Breit gefächert ergießt sich das Wasser den glatten Fels hinab.

Andächtig genießen wir die Stille des Waldes, lauschen dem Rauschen des Wassers und erfreuen uns am üppigen Grün.

Zeit für den Rückweg wird es nach einer guten halben Stunde.

Unterwegs dasselbe Spiel wie auf dem Hinweg an jedem kleinen Wasserfällchen ergötzen wir uns.

Das Wir-sind-im Paradies-Gefühl, das wir auch schon an der Küste empfunden haben, macht sich wohlig in uns breit. Unterstützt wird der Zustand vom Umstand, dass außer uns weder ein menschliches Geräusch zu hören, noch ein Mensch zu sehen ist.

Fast 2 Stunden haben wir uns mit dem Weg und am Wasserfall beschäftigt. Jetzt entschieden wir den Trail weiterzulaufen, um eines der kleinen Bergdörfer zu erreichen. Entweder As Veigas oder Os Teixois.

Die Beschaffenheit nimmt uns die Entscheidung ab, denn der Weg nach Teixois ist extrem zugewachsen. Zecken wollen wir uns nicht einfangen.

Schmal und gut markiert führt der Pfad an einer Schluchtkante in den kleinen Ort.
Zum Glück ist es meist schattig, denn es wird zunehmend wärmer. Am Mittag messen wir schon 23°, das ist eindeutig zu warm, um in der Sonne zu laufen.

Nach ca. 3 km stehen wir im Ort As Veigas

So ein hübscher Ort. Die landestypischen Steinhäuser wurden liebevoll restauriert, um den Besuchern die Ruta del Aqua nahezubringen.

Ebenso finden wir einen jahrhundertealten Getreidespeicher und eine kleine traditionelle Taverne. Mesón De As Veigas hat gerade die Pforten geöffnet.

Da es möglich ist, den Ort mittels Auto zu erreichen, gibt es einen Parkplatz für ca. 4 Autos.

Wir wollen eigentlich was kaltes Trinken, aber es lässt sich keine Bedienung blicken. Wir warten und warten.

Nach ein paar Bilder entscheiden wir uns, mit unserem lauwarmen Wasser, dass wir mit uns tragen zufriedenzugeben.

Als wir das Gelände verlassen, quatscht uns jetzt sehr energisch der Wirt an. Lautes gestikulierendes Spanisch prasselt auf uns ein.
Hä?

Wir verstehen kein Wort. Spanischkenntnisse hervorholen: “No hablamos Español”.

Er wird etwas langsamer in seinen Wortschwaden, wir verstehen nur: “Coche, Coche”, das Wort ist uns bekannt.
Also irgendwas mit Auto.

Er wiederholte sich noch mal, jetzt können, wir auch das Wort: “aparcamiento” und “comida” verstehen.

Wir glauben, er will uns sagen, dass wir unser Auto hier nur stehenlassen können, wenn wir bei ihm essen.

Wir: No tenemos un coche. El Coche está en Taramundi.

Das versteht er dann endlich und jetzt ist es ihm sehr peinlich, dass er uns so angefahren hat. Er entschuldigt sich und wünscht uns einen schönen Tag.

Nachdem aufregenden Erlebnis und einzigem menschlichen Kontakt wandern wir wieder zurück in Richtung Taramundi.

Auf den letzten Metern wartet der Anstieg aus dem Tal des Flusses auf uns.
Mit letzten Kräften, noch diese letzten Treppen erklimmen, um den Parkplatz zu erreichen. Dann endlich sitzen, Schuhe aus, den kühlen Jogurt futtern, kurz die Füße hoch.

Nach 6 Stunden und 45 Minuten und 15,19 zurückgelegten Kilometern sind wir froh wieder am Auto zu sein.

In Taramundi suchen wir das Messermuseum auf. Das Wahrzeichen (große Messer) kann man nur komplett fotografieren, wenn man den Eintritt bezahlt. Da wir aber kein großes Interesse am Museum haben, versuche ich kurz ein Bild über die Mauer.

Schlussendlich düsen wir mit dem Auto noch nach Teixios.

Bei Os Teixios handelt es sich um einen Ort, der aus dem 18. Jahrhundert stammt. Besichtigen kann man die umfassende Nutzung der hydraulischen Energie des Flusses. Die Wassermühle ist derzeit in einem perfekt erhaltenen und funktionsfähigen Zustand.

Als wir ankommen, findet sogar gerade eine Vorführung statt.

Der Ort ist wirklich sehr klein und ein Teil kann nur über das Museum betreten werden.

Zum Abschluss des Tages stoppen wir noch mal kurz beim Fisch in A Pontenova und holen uns im Supermarkt ein Eis.

Mit dem Eis setzen wir uns auf die Terrasse und chillen den Rest des Spätnachmittags.

Später grillen wir uns Chicken und lassen dann den Abend auf dem Sofa ausklingen.

Wir fragen uns auf dieser Reise tatsächlich immer wieder, warum wir denn immer in die USA gereist sind?
Direkt vor der Haustüre, mit nur 2-4 Stunden Flugzeit erwarten uns die schönsten Strände, ein Hauch von Regenwald und eine klasse Infrastruktur. Wunderbare nette Menschen und gemütliche Ortschaften on top.


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Wetter: 14 bis 24° - Sonnig - später ein paar Wolken.
Sights / Orte: Taramundi, Cascada de Salgueiro
Spaziergänge und Wanderungen / Kilometer: Ruta del Aqua - 15,19 km
Schritte: 31.068
Strecke / Kilometer: Liñeiras - Taramundi -Os Teixois - Liñeiras - ca.40 km