Tag 11 – 2.5.22 – Montag - Varberg – Borrås skåra – Tjolöholm Castle
Nach einer erholsamen Nacht, einem leckeren Knäcke-Frühstück starten wir heute recht früh. Gegen unsere Gewohnheit nicht auf Land- oder Staubstraßen, sondern wir nutzen die schwedische Autobahn.
Rasant geht es nicht gerade zu. 110 km/h sind teilweise erlaubt, aber die Schweden sind gemütlich und die meisten bleiben bei 100 km/h. Die Autobahn ist meist einspurig, alle paar Kilometer wird es für 1000 Meter zweispurig. Bevor man so schnell geworden ist, dass man an allen Langsamen vorbei ist, ist die Überholspur wieder vorbei.
Passen wir uns an, wir haben ja schließlich Urlaub.
Ja, warum sind wir denn auf die Autobahn gefahren? Um recht schnell heute am Montagmorgen nach Varberg zu gelangen.
In der Stadt interessieren uns das Badehaus und die Festung.
Wie schön das Wetter wieder ist heute morgen, einfach genial. Der Himmel ist wunderbar blau, es weht ein kühler Wind. Aber das sieht man ja auf Fotos nicht, es sei denn, ich habe vergessen, Mütze und Handschuh abzulegen.
Bevor es voller wird, laufen wir nach einem kurzen Halt am Badehaus erst mal zur Festung.
Jakob Nielsen, Graf von Halland, begann im Jahre 1287 mit dem Bau einer Burg zu seinem Schutz. Ihm wurde nämlich vorgeworfen, 1286 Erik von Dänemark ermordet zu haben.
Der Bau erfolgte auf einer Klippe oberhalb des Hafens von Varberg. Jacob Nielsen stand seinerzeit unter dem Schutz des Königs von Norwegen, Håkon V.
1305 musste der Graf Halland jedoch an Erik Magnusson, den Schwiegersohn des Königs, abtreten.
Es begann eine unruhige Zeit und bis 1365 wurde achtmal der Besitzer der Festung gewechselt, darunter ging es auch in deutsche Hand, an Albrecht II. von Mecklenburg. (Dieser hatte eine der Töchter von Erik Magnusson geheiratet). 1366 eroberte der König Waldemar IV. aus Dänemark die Festung. Sie war danach für 300 Jahre unter dänischer Flagge.
Wer mehr wissen will, kann googlen…
Heute wird die Festung als Museum und Jugendherberge genutzt. Ein Teil ist sogar bewohnt.
Der Wind hat nun nachgelassen oder ist nicht mehr ganz so kalt, daher fotografieren wir das Kaltbadehaus nochmal. Das Kaltbadehaus von Varberg wurde ursprünglich 1866 erbaut. 1884 wurde es durch einen Sturm zerstört. Es wurde noch mal aufgebaut, aber 1902 erneut vom Meer verwüstet.
1906 wurde es wieder aufgebaut, wohl sturmsicher, denn so steht es heute noch. Oder doch nicht, denn es finden leider Bauarbeiten statt.
Noch ein paar schöne Bilder aus dem Hafen, dann nehmen wir Abschied von Varberg.
Das nächste Ziel ist wieder Natur. Auf dem Weg dorthin kommen wir erst an der Sunvära Mühle, dann an Åkrabergs ladugård vorbei.
Den Parkplatz von Borrås skåra erreichen wir um 12:30 Uhr.
Wir stiefeln erst dem falschen Wegweiser hinterher und wundern uns, warum denn das Highlight nicht endlich kommt. Der Weg führt zwar den Berg hoch, was ja normal ist, aber es scheint nicht richtig zu sein.
Dann sehen wir ein Paar im Wald sitzen und gucken mal, ob es dort ist. Und ja, die beiden sind gerade durch und machen eine Pause in der Mittagssonne.
Was ist denn nun Borrås skåra? Ein wunderschöner kleiner Slotcanyon. Dazu muss man nicht nach USA – gibt es auch in Schweden.
Wir haben unsere Freude an dem Minicanyon. Aber irgendwann sind alle Motive geschossen.
Meine Liste für heute ist noch gut gefüllt.
3. Albäck Vattenfall
Der Wasserfall ist auf dem Gelände eines Bauernhofs. Einen richtigen Parkplatz scheint es nicht zu geben.
Wir parken so, dass wir keinen stören und laufen los, ist nicht weit. Wir riechen Grillgeruch, tatsächlich sitzt am oder im Wasserfall eine Großfamilie und macht ein Kebab-BBQ.
Schnell knipsen wir ein paar Bilder und werden dabei geräuchert.
Listenpunkt 4. Tjolöholms Slott
Bevor wir dahin fahren, drehen wir noch eine Runde in der Umgebung über Horred und Hägenhult. An einem See legen wir ein Picknick ein.
Auf geht es zum Schloss, mittlerweile vermissen wir die Sonne, wo ist sie denn hin?
Beim Schloss müssen wir fürs Parken zum ersten Mal auf der Reise etwas bezahlen. Bisher waren alle Parkplätze, ob nun am Meer oder auch in der Stadt, kostenlos.
Man kann das Parken mit einer App bezahlen oder am Automaten. Wir laden uns die App herunter. Hat den Vorteil, dass man, wenn man die Zeit nicht benötigt, das Geld zurückbekommt. Normal ist das so. Hier am Schloss nicht, ist aber moderat – für den Tag zahlt man hier 4 Euro. Es steht extra ein Schild dort, dass das Geld in die Schlossrenovierung investiert wird. Das zahlen wir doch gerne.
Die erste Schlosssichtung bei Wolken.
Dann gehen wir durch das Tor und plötzlich reißt der Himmel auf.
Der schönste Fotohimmel wird uns beschert.
Das ist ein sehr schönes Schloss, erbaut im Tudorstil von Lars Israel Wahlman.
Wir beschließen, in dem angrenzenden Schlosspark noch eine Runde zu laufen. Unterdessen zieht der Himmel wieder zu.
Der dramatische Himmel schaut allerdings sehr genial aus.
Heute machen wir uns recht früh auf den Weg zurück ins Häuschen.
Dort machen wir es uns eine Weile gemütlich, essen zu Abend. Es gibt Nudeln.
Später am Abend geht es noch zum Einkaufen nach Kungsbacka.
Wie geil ist denn bitte Lakritz-Joghurt, gibt es beim Lidl. Warum gibt es den nicht in Deutschland?
Zudem kaufen wir glutenfreies Zimtknäckebrot und noch andere Leckereien.
Wir gucken noch eine amerikanische Quizshow auf Netflix dann ab ins Bett. Wie der Name (Bullshit) schon sagt, die Serie ist es auch.
Wetter: | Erst heiter dann wolkig- 12° kühler Wind |
Sights/Unternehmung: | Varberg. Festung, Schloss, Slotcanyon, Mühle |
Wanderungen: | Schlosspark, Canyon |
Abendessen: | Nudeln + Sauce |