Tag 17 – Lærdal – Stavn – 10.06.2016 – Freitag

Wieder mal hatten wir eine erholsame und ruhige Nacht in der Hütte.

Wir folgen heute der E 16 bis Borgund, das alles auf dem historischen Weg, der viel schöner ist, als durch die Tunnel zu fahren. Leider kann man solche Ausweichrouten nicht öfter fahren.

Unser Auto ist ganz schön dreckig, stellen wir fest, eine Waschanlage wäre mal was, bis wir eine finden, muss diese herhalten. Der grobe Schmutz geht aber leider nicht ab.

Die Strecke führt an einem reißenden Bach entlang, über den alte Brücken verlaufen. Wie so oft, fehlt leider häufig die Möglichkeit, einen Fotostopp zu machen.

n Borgund steht ein schöne Stabkirche, diese soll die Kirche sein, die am besten erhalten ist von den 28 Stabkirchen, die noch in Norwegen zu finden sind. Sie stammt, wie die meisten Kirchen dieser Art, aus dem 13. Jahrhundert.

Auf dem Parkplatz des großen Besucherzentrums stehen drei Reisebusse, das ist uns viel zu voll hier. Wir machen ein paar Bilder und fahren dann weiter.

Ich suche uns kleine Wege aus für die weitere Fahrt, oberhalb des Slidre- und Strandefjordes. Hier gefällt es uns sehr gut, die Straße ist teils Schotter und außer uns sind nur ein paar Radfahrer unterwegs.

Zeit für ein Picknick. Die Sonne scheint heute immer noch sehr schön, aber es ist etwas kühler als die letzten Tage, aber mit 15-17° immer noch sehr angenehm.

Wir lassen uns einfach treiben, haben kein bestimmtes Ziel für den Tag, halten da an, wo es uns gefällt, machen Bilder oder auch nicht.

Dann erreichen wir den Ort Fagernes, hier ist es wieder voll, am Strandefjord. Es gibt sogar eine Art Promenade und eine kleine Insel. Das Thon Hotel, welches teuer ausschaut, steht direkt am Fjord.

Wir vertreten uns etwas die Füße und laufen auf die kleine Insel rüber, dann suchen wir uns im Ort noch ein Klo und kaufen im Supermarkt ein Eis und Wasser.
Wir lassen den Ort schließlich hinter uns und fahren auf die 51 in Richtung Tisleidalen.

Die Landschaft ist plötzlich ganz anders, es geht wieder über einen Berg, diesmal aber ohne Schnee. Eher ist die Landschaft durch Wälder geprägt, zwischen den Bäumen wächst viel Moos und Flechten.

Da wir noch Lust auf einen kleinen Hike haben, bleiben wir in Metubba stehen und folgen einfach einem Wanderweg-Schild.
Der Weg führt durch ein moosiges und sumpfiges Gebiet, wir springen immer mal wieder über einen kleinen Bach oder eine kleine Anhöhe hinauf. Da wir schon fast oben auf dem Berg sind, kann es zum Glück nicht zu steil werden. Wir laufen ca. 3,5 km und drehen dann um.

Dann fahren wir den Berg wieder runter und erreichen Gol, hier wollten wir die Nacht verbringen. So dachten wir. Als erstes halten wir an einem Hof an mit einem Schild „Hytter til leie“, die Frau sagt, sie hätte keine Hütten, nur ein Apartment für 1000 NOK mit einem tollen Blick über den Fjord. Ist uns zu viel für ein Appartement, daher fahren wir mal weiter.

In Gol, in der Stadt angekommen, spielen wir mal wieder das typische Spiel. Der Norweger baut ein Hütten-Hinweis- Schild auf mit einem Pfeil drauf auf und wir müssen versuchen, den Weg dahin zu finden. Es gibt aber an keiner Kreuzung keinen einzigen Hinweis mehr. Das Spiel macht uns keinen Spaß.

Wir fahren dreimal durch den Ort und folgen praktisch jeder Straße einmal. Hütten finden wir keine.

Mario sieht in einer Straße ein Schild stehen, wo was von Hütten drauf steht. Leider ist diese Straße gerade gesperrt, da in einem Hotel hier gerade ein Porsche-Treffen stattfindet. Wir suchen nach einem Parkplatz und gehen zu Fuß zum Hotel und wollen nachfragen, aber alle sind hier beschäftigt und keiner weiß was von Hütten.

Auf dem Schild steht auch nicht mehr als der Name der Hütten: „Pers Resort Hytter“. Die Hütten gehören zu einer Art Freizeitpark und zu einem Resort Hotel. Vom Bild des Plakates her müssen die am Wasser sein und da finden wir sie dann auch.

Es schaut hier nicht so aus, als ob an Touristen vermietet wird, es ist alles verwahrlost und Müll liegt rum. An der Ecke zur Zufahrt ist ein Asylantenheim. Die Cottages sehen auch so aus, als würden sie von Flüchtlingen bewohnt. Es laufen viele kleine Kinder rum und vor vielen Hütten stehen massig Räder rum. Einige Typen lungern rum und telefonieren.

Dann drehen wir mal wieder um, hier finden wir wohl keine Hütte.
Im Ort gibt es noch ein Best Western Hotel, aber das schaut von außen auch merkwürdig aus. Eher wie eine Absteige.

Wir fahren aus dem Ort wieder raus, und an der nächsten großen Straße finden wir einen riesigen Campingplatz, schon fast zu groß. Wir fragen trotzdem mal nach einer Cabin, es gibt eine für 6 Personen und 1400 NOK. Das ist uns zu viel, wir brauchen ja nicht so eine große Hütte, zudem ist hier auf dem Platz der Bär los.

Dann folgen wir dem nächsten Schild zum „Gol Hyttegrend“, hört sich doch gut an, die Straße geht rauf auf den Berg, tolle Gegend. Leider ist beim Hyttegrend kein Mensch anwesend und die Hütten schauen auch so aus, also ob sie schon einige Jahre nicht mehr vermietet worden sind.

Ach naja, es ist ja erst halb 8 Uhr, wir finden schon was.

Wir halten wirklich an jedem Campingplatz an am heutigen Abend, es sind noch so
zwei oder drei, aber keine der Hütten sagt uns zu oder sie sind schon belegt.
Dann sehen wir zwei Hütten etwas oberhalb der Straße, die schauen toll aus, an der einen steht ein Schild „frei“ an der anderen „belegt“.
Aber wem gehören die denn wohl.
Fragen wir mal beim Stavn Campingplatz, die Frau hat selber keine Hütten frei, aber sie sagt uns, dass der Besitzer der Hütten noch weiter oben wohnt, wir sollten einfach mal anklopfen.

Das machen wir. Der nette Typ kommt raus, er ist sichtlich angesäuselt, er meinte, er schaut Fußball, heute beginnt wohl die EM. Er sagt, er mag die Deutschen und, wir können die Hütte für eine Nacht mieten. Er gibt uns den Schlüssel und meint, wir sollen erst mal gucken. Er will 800 NOK in Cash dafür haben.

Wir gucken also und sind schwer begeistert, die Hütte ist riesig, es können sicher 7 oder 8 Leute darin übernachten. Neben zwei Schlafzimmern unten ist der Dachboden komplett ausgebaut mit Betten. Richtig super ist das hier.

Natürlich gibt es ein Wohnzimmer mit Küche und ein Bad mit Dusche.
Das nehmen wir. Wir fahren wieder hoch, geben ihm die 800 Kronen und lassen uns vom ihm noch mal sagen, wie toll er die Deutschen findet, ob er jetzt nur den Fußball meint oder die Deutschen an sich, keine Ahnung.

Wir bekommen noch die Anweisung, den Schlüssel morgen früh vor seine Tür zu legen und wünschen uns gegenseitig einen schönen Abend.
Wir richten uns häuslich ein und machen uns einen gemütlichen Abend in der Hütte, zu essen gibt es Bratwurst und Salat.

Wetter: heiter 10° - 15°
Sights/Unternehmung: nichts Besonderes
Wanderungen: Metubba - kleiner Hike
Abendessen: selbst gekocht - Bratwurst + Salat

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