Tag 11 – Eidfjord, NO – Geilo, NO – 04.06.2016 – Samstag
Mann, war das ein Nacht, im Hotel war die ganze Nacht Party bzw. draußen vor dem Hotel. Es waren einige Männergruppen abgestiegen, Biker – die tranken wohl einiges am Abend und waren bis 04:00 Uhr in der Früh laut.
Mario konnte ja eh mit Fußschmerz nicht so gut schlafen, aber ich dann wegen der Lautstärke auch nicht. Ich bin sogar um 02:30 Uhr mal runter gegangen an die Rezeption, aber der Mitarbeiter der Rezeption stand schon draußen und diskutierte mit denen. Er meinte dann zu mir, er kann nichts machen, es gibt keine Polizei in Eidfjord.
Nun gut. Nun ist zu sagen, dass wir das Hotel zwar mit Punkten gebucht hatten, aber normal kostet das Hotel im billigsten Zimmer rund 160 €, und Punkte sind ja, wenn man es genau nimmt, auch Geld.
Da finde ich es schon krass, dass wegen zehn Typen der Rest der zahlenden Gäste nicht schlafen konnte.
Wir gingen dann müde, wie wir waren, zum Frühstück, das wirklich sehr gut war, es gab viel Auswahl, auch glutenfreies Brot auf Wunsch.
Nachdem wir alles gepackt hatten, checkten wir aus und sprachen den Lärm von gestern Nacht noch mal an, das Mädel vom Vortag war wieder da und sie sagte „ I’m so sorry“, aber das war es dann auch, es haben sich wohl viele Gäste beschwert, aber sie konnten nichts machen.
Dann wollte sie von uns auch noch 450 NOK haben, weil das System angeblich die Punkte nicht akzeptierte. Das lehnten wir aber ab, war auch kein Problem, sie wollte das dann mit Choice Hotels klären. Ja, das sollte sie mal.
So, davon lassen wir uns jetzt aber die Laune nicht verderben, denn die Sonne lacht vom Himmel und wir freuen uns auf den Tag, denn es sollte weiter hoch in die Berge gehen, über die nächste Nationale Touristenstraße, Nordeuropas größte Hochebene, die Hardangervidda.
Ich hatte keine Erwartungen, mal sehen, was auf uns zukommt.
Noch in Eidfjord fuhren wir mal nach rechts hinauf über eine wunderschöne Serpentinenstraße. Ach, war das schön hier, unglaublich. An jeder Ecke kam ein Wasserfall den Berg runtergeschossen. Das Fahren der Haarnadelkurven machte uns Spa
Oben angekommen, beobachteten wir zwei Leute, die riesige Taschen packten, diese sollten wohl mit dem Helikopter abgeholt werden und zu einer der Berghütten gebracht werden.
Das wäre ja ein Erlebnis, wenn jetzt hier der Heli kommen würde. Wir setzten uns ‘ne Weile hin und warteten. An diesem Punkt starten auch einige Wanderungen, aber darauf mussten wir, bis es Marios Fuß wieder besser ging, leider verzichten. Immerhin konnte er laufen und Auto fahren, das war das Wichtigste, dass es ihm so weit gut ging.
Leider kam und kam der Heli nicht, die Taschen waren fertig gepackt und die beiden telefonierten etwas sauer mit dem Handy, aus dem Tonfall und der Mimik konnten wir erahnen, dass wohl der Heli nicht kommen konnte.
Ich ging dann mal rüber und fragte ihn, ob wohl noch ein Heli kommt, er sagte ja, aber erst um halb 3, der war angepisst, das merkte man.
So lange warten wir jetzt aber nicht hier, so schön es auch ist, wir wollen heute noch weiter.
Vøringfossen war dann das nächste Ziel, wir hofften ja, dass heute am Samstag die Baustelle nicht da ist, so dass wir durch die Tunnel fahren können, ohne zu warten.
Die Baustelle war zwar da, aber gerade, als wir kamen, setzte sich die Autoschlange in Bewegung, alle hinter dem ledebil ( follow me car) her.
Was für ein Tunnel, eine 90°-Kurve macht der hier, eins können die Norweger echt gut, und zwar Tunnel bauen.
Wie schon erwähnt war Samstag und dementsprechend voll war es dann auch am Vøringfoss, zum Glück gingen alle Leute zu nur einem Aussichtspunkt, wir suchten uns aber noch ein paar andere. Mario musste dafür zwar die Zähne zusammenbeißen, weil wir mal wieder über Steine zu klettern hatten für die schönsten Blicke, aber was tut man nicht alles. Ich hatte ihm angeboten, auf mich zu warten.
Es wurde am Vøringfoss auch gerade gebaut, es werden neue Aussichtspunkte gebaut, man konnte leider nicht über all hin.
Wir hielten uns eine ganze Weile am Wasserfall auf, wir suchten nach dem Blick von den Postkarten, aber den haben wir nicht gefunden, sicher mal wieder entweder vom Boot aus oder vom Helikopter, auf jeden Fall war es eine Stelle, wo ein Normalsterblicher nicht hinkommt oder nur mit lebensgefährlichem Einsatz, und das ist kein Bild dieser Welt wert.
Wir fuhren immer höher hinauf in die Hardangervidda-Hochebene, hier lag noch ordentlich Schnee.
Einfach super, die Sonne scheint, es ist herrlich warm und rechts und links der Straße liegt Schnee, das ist echt toll. Der Schnee ist allerdings recht instabil und bricht an vielen Stellen ein oder gleitet in großen Platten den Berg runter. Nicht ungefährlich, drüber zu laufen.
Wir genießen die Fahrt hier durch die tolle Landschaft sehr. An einem der unzähligen Picknickplätze machen wir eine Mittagspause. Das ist echt super hier in Norwegen, von diesen Plätzen gibt es sehr viele, immer mit Bänken und Tischen.
So geht auch dieser Tag irgendwie rum, plötzlich ist es schon wieder 18:00 Uhr. Wir erreichen Geilo und suchen uns eine Unterkunft. Es gibt viele Hotels, überall stehen Biker davor, oh nein, nicht schon wieder. Also kein Hotel, sondern Hütten.
Fündig werden wir etwas außerhalb von Geilo auf einem Campingplatz mit Hütten. Der Platz gehört einem älteren Ehepaar, sehr freundlich werden wir empfangen und können eine Hütte für 750 NOK beziehen.
Wir fahren noch in den Ort, kaufen uns etwas zum Abendessen und füllen unsere Vorräte auf, dann fahren wir noch etwas durch die Gegend.
Dann beschließen wir, den Rest des Abends in der Sonne vor bzw. hinter der Hütte zu sitzen, zu essen und Marios Fuß hochzulegen.
Leider haben wir wieder mal kein Internet. Aber es ist wunderbar leise und wir fallen gegen Mitternacht in einen tiefen Schlaf.
Wetter: | Sonne pur 24° auf den Bergen etwas kühler |
Sights/Unternehmung: | Nationale Touristenstraße Hardangervidda |
Wanderungen: | - |
Abendessen: | selbst gekocht, Chicken + Salat |