Tag 8 – Levik, Forsand – Haugesund – 01.06.2016 – Mittwoch
Wenn man eine Norwegenreise plant, stößt man immer wieder auf dieselben Infos, egal, ob im Internet oder in Reiseführern. Und zwar geht es um die Norwegischen Landschaftsrouten, das sind in USA die Scenic Drives.
Vor allem im Süden, in den Bergen und im Norden von Norwegen gibt es einige davon.
Eine davon die Straße mit der Nummer 13, genannt Ryfylke, so heißt die ganze Region dort, soll sehr schön sein und viele Highlights bieten. Man kann sich online diese Routen ansehen, dazu gibt es Fotos und kleine Tipps und auch eine Karte dazu.
Ich hatte mir zuvor diese Routen auf meiner großen Landkarte mit einem Textmarker markiert, damit ich wusste, wo es schön sein soll.
Ryfylke startet in Forsand, wo wir uns gerade befinden und geht nach Norden, immer der Bundesstraße 13 entlang, bis sie sich in zwei Strecken aufteilt. Die eine geht höher hinaus und ist zum Teil im Winter gesperrt, die andere führt über den Suldalsvatnet und in Røldal treffen dann beide Strecken wieder aufeinander.
Wir hatten also vor, diese Straße heute zu fahren. Es sollte auch keine Sperrungen geben, also wollten wir über die Berge über Sauda bis nach Røldal fahren.
Es kam dann aber anders.
Das Wetter war heute nicht ganz so gut wie gestern, eher wolkig, aber nicht kalt. Wir frühstückten erst mal, gingen noch mal duschen, wer weiß, wie die nächste Unterkunft würde, denn ab jetzt hatten wir keinen Plan mehr, geschweige denn irgendwas gebucht.
Wir hinterließen die Hütte unaufgeräumt, nach 3 Tagen kann man dann schon mal für die Reinigung bezahlen, es wurden NOK 300 fällig.
Dann folgten wir immer der Bundesstraße 13, die erst mal in Richtung Tau führt, bis wohin wir die Strecke ja schon kannten.
Auf der weiteren Strecke freuten wir uns auf eine wunderschöne Landschaft mit einigen Highlights, aber diese ließen irgendwie auf sich warten.
Es war schön, sicher, aber als herausragende Strecke kann man diese nicht bezeichnen. Man konnte auch noch weniger anhalten als sonst, überall, wo es schön ist, gab es entweder keine Aussicht oder Strommasten standen im Weg.
Wir waren etwas enttäuscht.
Bei Erøy machten wir mal einen Stopp und liefen einen kleinen Hike, den ich noch gestern aus einer Broschüre rausgesucht hatte. Es sollte ein kleiner Rundweg werden, durch den Ort ans Meer und dann zurück durch Wälder, so war es beschrieben.
Wir liefen und liefen, folgten immer den roten Punkten, aber als wir am Ende (Meer) ankamen, ging es nicht mehr weiter. Ein paar Schiffsleute oder Fischer, die dort zufällig waren, sagten uns, dass wir umdrehen müssen.
Nun gut, immerhin hatten wir uns bewegt, der Weg war ganz schön, aber kein mega Highlight. Eher so ein Weg, den man, wenn man im Ort wohnt, am Abend mit dem Hund laufen oder joggen kann.
Dann freuen wir uns mal auf den Wasserfall (Sandfossen), den es hier geben muss, mit einer tollen Brücke drüber, die Fotos sehen toll aus.
Nach unserem Hike und einer kleinen Picknickpause im Auto fuhren wir also weiter, immer der Landschaftsroute entlang bis Sand, wo es den tollen Wasserfall mit der Høse bru geben sollte.
Wir folgten den Schildern, aber hier war weit und breit nichts zu sehen, die Brücke ja, aber kein Hinkommen, es gab einen hohe Zaun, ohne Tore.
Was war denn hier los? Mit uns war noch ein Womo aus D hier, die wunderten sich auch.
Vor lauter Enttäuschung haben wir noch nicht mal die Kamera ausgepackt.
Das war dann wohl nichts, also weiter zum Hafen, denn wir wollten hier die Fähre nehmen zur 520, dem anderen Teil der Ryfylke-Landschaftsroute über Sauda, wo es noch besonders schön sein muss. Wir hofften noch.
Am Hafen angekommen, erfuhren wir, es fährt keine Fähre mehr, man solle die Brücke nehmen, die ca. 20 km südlicher liegt. Na, super.
Jetzt kann mich die Landschaftsroute 13 mal, wir planen um und fahren nach Haugesund.
Wir fuhren also zurück zur Brücke auf die 46, was ewig gedauert hat, und fuhren nicht nach Norden weiter, sondern nach Westen.
Besondere Highlights bot diese Strecke zwar auch nicht, aber die waren auch nicht versprochen.
Immerhin finden wir noch einen Wasserfall, der nicht auf der Karte steht, aber am Straßenrand sichtbar ist.
In Haugesund angekommen, suchten wir einen Campingplatz mit Hütten. Wir fanden auch einen, auf dem uns ein netter junger Mann seine Hütten zeigte. Die waren aber nicht so gut und recht teuer. Da fiel mir ein, dass ich ja noch Choice-Hotel-Punkte hatte und es in Haugesund sicher eine Choice-Hotel geben muss. Der junge Mann gab uns den Code für das Internet, wir holten fix das Notebook aus dem Koffer und 5 Minuten später hatten wir für einige Punkte das wunderschöne Clarion Collection Hotel Banken in Haugesund gebucht.
Das Navi führte uns den Weg dorthin. Ach, war das schön hier, eine richtig gute Wahl. Wir bekamen eine Suite, die zweistöckig war und normalerweise ca. 166 € kosten würde.
Gerade als wir ankamen, wurde ein Inklusiv-Abendessen serviert, es gab Kartoffeln und Schnitzel und Salat und Fisch. Alles sehr lecker.
Wir gingen dann noch zum Rema 1000 einkaufen und verbrachten den Rest des Abends im wunderschönen gemütlichen Zimmer mit einem schönen gemütlichen Bett.
So ging der etwas frustrierende Tag doch noch sehr gut zu Ende. Jetzt haben wir zwar den Rest der Ryfylke-Landschaftsroute nicht gesehen, aber wir werden es überleben. Steht dann auf der Liste für das nächste Mal.